Inhaltssuche

Suchen Sie z.B. nach Artikeln, Beiträgen usw.

Personen- und Kontaktsuche

1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland

1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland

Veranstaltungsreihe im Bistum Fulda

An 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland erinnern die katholische Akademie des Bistums Fulda und die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit mit einer gemeinsamen Veranstaltungsreihe. Das Kulturprogramm läuft vom 4. November bis zum 5. Dezember im Bonifatiushaus in Fulda.

Eine öffentliche Erklärung des römischen Kaisers Konstantin aus dem Jahr 321 gilt als der älteste Beleg für die Existenz jüdischer Gemeinden auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands. Aus diesem Anlass erinnern Bund, Länder und Institutionen wie die katholische Akademie des Bistums Fulda und die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Fulda e.V. daran, dass es schon mindestens 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland gibt.


Die Jubiläumsreihe mache deutlich, wie die religiösen, kulturellen und intellektuellen Ausformungen des Judentums unsere Gesellschaft geprägt haben, betont Bischof Dr. Michael Gerber. Wichtig sei dabei auch der Blick in die Gegenwart und Zukunft: „Jüdinnen und Juden haben auch heute einen festen Platz in unserem Land und bereichern so auch den religiösen Austausch“, betont Gerber. „Als christliche Geschwister sind wir im Glauben an den einen Gott in besonderer Weise miteinander verbunden.“


Bischof Dr. Michael Gerber selbst nimmt am 9. November an der Gedenkfeier der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit am Platz der alten Synagoge am Stockhaus in Fulda teil, bei der der Progromnacht vor 83 Jahren gedacht wird.


Donnerstag, 4. November 2021, 19:00 Uhr

Juden in der Rhön

Ausstellungseröff nung mit den Kuratoren Dr. Michael Imhof und Joachim Schulz

Seit 400 Jahren waren Juden in den Landstädten und Dörfern der hessischen Rhön urkundlich verbürgt. Ende des Mittelalters und noch zu Beginn der Frühen Neuzeit aus ihren angestammten Wohngebieten vertrieben, fanden viele von ihnen in der Rhön eine neue Bleibe. Erst mit der rechtlichen Gleichstellung der Juden in der zweiten Hälft e des 19. Jahrhunderts setzte für sie ein wirtschaftlicher und sozialer Prozess ein, der den Namen Emanzipation verdient. In den Gemeinden der Rhön wurden sie zu wesentlichen Wegbereitern der Moderne. Dieser Entwicklung stellte sich ein zunehmender Antisemitismus schon in der Kaiserzeit entgegen. Als mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 der Judenhass zum Regierungsprogramm wurde, begann auch für die in der Rhön lebenden Juden eine Zeit der Demütigungen und Verfolgungen mit dem Ziel ihrer Vertreibung und Vernichtung.

 

In Bildtafeln geht die Ausstellung dieser Geschichte der Juden in der Rhön nach. Dr. Imhof, der auch ein Buch zum Thema veröffentlicht hat, wird einleitende Einblicke in das jüdische Alltagsleben in der Rhön geben. Anschließend werden er und Mitkurator Joachim Schulz durch die Ausstellung führen.


Den musikalischen Rahmen gestaltet Jana Tegel.

 
 

Dienstag, 9. November 2021, 18:00 Uhr

Feier zum Gedenken an die Progromnacht 1938

Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V., Fulda

Am 09. November vor 83 Jahren brannten in Deutschland die Synagogen. Viele jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger wurden ausgeraubt, misshandelt und getötet.


Am 9.11.2021, 18:00 Uhr erinnert die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V., Fulda an die Untaten von 1938 mit einer Feierstunde am Platz der alten Synagoge am Stockhaus. Die Ansprache hält  Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld. Gebete sprechen Roman Melamed, Jüdische Kultusgemeinde Fulda, Bischof Dr. Michael Gerber, Bistum Fulda, Pfarrer Dr. Michael Grimm, Evangelischer Pfarrer Bad Salzschlirf/Großenlüder und Ijaz Ahmed Samran Janjua, Ahmadiyya-Gemeinde Fulda.


Musik: Jana Tegel und Dr. Friedhelm Röder.

 
 
 

Montag, 15. November 2021, 19:00 Uhr

„Marlenes Bilder“ – Das Vermächtnis eines Häftlings

Lesung mit dem Autor des Buches: Hans-Jürgen Zacher

„Marlenes Bilder“ ist die Geschichte des in Dortmund geborenen Juden Dr. Heinz Dietrich Feldheim. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten verhaftete man Feldheim 1936 in einem Café in Werl, Westfalen, und brachte ihn letztendlich in das Konzentrationslager Dachau. Fast 14 Monate war Feldheim im Isolier- und Dunkelbunker. 


Wie ist es ihm gelungen zu überleben? Fast 60 Jahre später, im Alter von 87 Jahren, erzählt er dem Autor Hans-Jürgen Zacher von seinem Leben. Grundlage des Buches sind viele Gespräche, über 100 persönliche Briefe, zahlreiche Bilder, der Inhalt einer Brieftasche, ein Aktenordner mit Originaldokumenten aus den Konzentrationslagern Buchenwald und Dachau sowie drei Autogramme von Marlene Dietrich, die dem Buch seinen
Titel geben.


Das Buch von Herrn Zacher kann am Abend signiert käuflich erworben werden.

 
 

Sonntag, 21. November 2021, 11.00 Uhr

„Nicht nur ‚Beitrag‘, sondern Anteil. 1700 Jahre Jüdisches Leben in dem, was Deutschland ist“

Festvortrag anlässlich der Veranstaltungsreihe‚ 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland

mit Professor Dr. Johannes Heil, Heidelberg

Im Rahmen des Festvortrags zu unserer Reihe ‚1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland‘ beschäftigt sich Dr. Johannes Heil, Professor für Religion, Geschichte und Kultur des europäischen Judentums der Hochschule für Jüdische Studien, Heidelberg mit der Bedeutung jüdischen Lebens in Deutschland über die Zeiten hinweg. Sein Plädoyer: Jüdisches Leben hat seit 1700 Jahren nicht nur einen Beitrag zur Entwicklung des politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Deutschlands geleistet, sondern hat entscheidenden Anteil daran gehabt.

 

Nach dem Vortrag besteht die Möglichkeit zur Teilnahme am Mittagessen um 13.00 Uhr.

 
 
 
 

Sonntag, den 5. Dezember 2021, 15.00 Uhr

Konzert: „Ojfn Weg“ – Exil und Emigration in jiddischen Liedern

mit Daniel Kempin, Frankfurt

Exil und Emigration prägen die jüdische Existenz von Beginn an: Die Flucht aus Ägypten, der Exodus aus der Sklaverei, das assyrische, das babylonische und das römische Exil sind folgenreiche Zäsuren. Davon vermittelt das Liedprogramm eine Ahnung. Es fährt fort mit der Flucht der Juden aus West- nach Osteuropa, dem Leben im zaristischen Russland und dem Aufbau einer neuen Existenz in den USA. Die umfassende und zugleich „kurzweilige“ Zeitreise schließt mit Liedern aus der „Schoah“, der Staatsgründung Israels und der heutigen Zeit.

Daniel Kempin, Kantor des Egalitären Minjan der Jüdischen Gemeinde Frankfurt/Main, ist als Sammler und Interpret jiddischer Lieder auch ein Historiker, der in seiner Moderation die Lieder in ihrem Kontext erläutert und anhand der Musik jüdische Geschichte lebendig macht.

 
 

02.11.2021


Pressestelle Bistum Fulda
36001 Fulda / Postfach 11 53
Telefon: 0661 / 87-299 / Telefax: 87-568

 

Bistum Fulda


Bischöfliches Generalvikariat 

Paulustor 5

36037 Fulda


 



Postfach 11 53

36001 Fulda

 



Telefon: 0661 / 87-0

Telefax: 0661 / 87-578

Karte
 


© Bistum Fulda

 

Bistum Fulda


Bischöfliches Generalvikariat 

Paulustor 5

36037 Fulda


Postfach 11 53

36001 Fulda


Telefon: 0661 / 87-0

Telefax: 0661 / 87-578




© Bistum Fulda